Analytische Biomechanik nach Sohier | Atemphysiotherapie | Bobath | Manuelle Therapie | Schmerztherapie | Skoliosetherapie | Sportphysiotherapie | Taping | Therapeutisches Klettern | Vojta
Der Begriff „Physiotherapie“ leitet sich aus dem Griechischen „physis“ (Natur) ab.
Sie ist Bestandteil der physikalischen Therapie und befasst sich mit der Erhaltung und Wiederherstellung der Bewegungsfähigkeit des Menschen bzw. der Vermeidung und Behandlung von Funktionsstörungen des Bewegungsapparats.
Basierend auf einer ausführlichen Befunderhebung wird ein individueller Behandlungsplan erstellt, der sich vor allem an den Zielen des Patienten orientiert.
Mit Hilfe physiotherapeutischer Verfahren werden verschiedenste Krankheitsbilder aus unterschiedlichen Fachbereichen, wie beispielsweise Orthopädie, Chirurgie, Neurologie, Innere Medizin, Onkologie und Pädiatrie behandelt. Darüber hinaus ermöglicht Physiotherapie, dass Patienten nach einer Erkrankung ein möglichst hohes Maß an Selbstständigkeit und Lebensqualität zurückbekommen bzw. erhalten können.
Das Vithera-Physiotherapeutenteam verfügt neben großem fachlichen Wissen durch jahrelange Berufserfahrung und Weiterbildung auch über sozial-kommunikative sowie wissenschaftliche Kompetenz auf neuestem Stand.
Physiotherapie wird vom Arzt verordnet und kann mit der Krankenkasse verrechnet werden.
Die Behandlungsdauer beträgt je nach Krankheitsbild (Diagnose) 30, 45 oder 60 Minuten.
Falls erforderlich, werden auch Hausbesuche durchgeführt.
Analytische Biomechanik nach Sohier
Das Sohier-Konzept (ABS = Analytische Biomechanik und Behandlungskonzept nach Raymond Sohier) ist ein physiotherapeutisches Behandlungskonzept basierend auf der biomechanischen Norm und den pathomechanischen Abweichungen des menschlichen Körpers.
In der Therapie werden zuerst die Bewegungsabläufe und Strukturen der „Muskel- und Gelenkkette“ in der Statik und Dynamik analysiert. Mit selektiven und speziellen Grifftechniken, die mit wenig Druck ausgeübt werden, um dem Gewebe Zeit zum Entspannen zu geben, wird eine Zentrierung des Gelenks ermöglicht. Dadurch werden der lokale Stoffwechsel und die Gelenkswahrnehmung verbessert, muskuläre Ungleichgewichte aufgehoben bzw. verhindert und somit Schmerzen positiv beeinflusst.
Mit der darauf aufbauenden zentrierenden Kräftigung wird die Therapie abgerundet.
Die Analytische Biomechanik nach Sohier wird im Rahmen der Physiotherapie (30, 45 oder 60 Minuten) angewendet.
Atemphysiotherapie
Die Atemphysiotherapie ist ein Spezialgebiet der Physiotherapie. Sie wird bei verschiedenen Krankheiten, die mit einer Funktionsstörung des Atemwegsystems einhergehen (Asthma Bronchiale, COPD, Lungenfibrose, neuromuskuläre Erkrankungen, Skoliose, Morbus Bechterew,…) angewandt. Zudem werden die Maßnahmen individuell auf die Bedürfnisse des jeweiligen Patienten abgestimmt.
Die eingesetzten Maßnahmen unserer AtemphysiotherapeutInnen reichen von Inhalationsschulung und Verbesserung der Beweglichkeit des Brustkorbes über Sekretförderung (Autogene Drainage, PEP,…) und reflektorischer Atemtherapie bis hin zu allgemeinem Training. Zudem kommen verschiedenste atemphysiotherapeutische Hilfsmittel zum Einsatz.
Ziele der Atemphysiotherapie sind eine Verbesserung der Lebensqualität sowie der Sauerstoffaufnahme und eine Verbesserung der allgemeinen Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit. Zudem kann eine Optimierung der medikamentösen Therapie erreicht werden.
Die Behandlungsdauer (45 oder 60 Minuten) ist abhängig vom Schweregrad der Erkrankung und dem Allgemeinzustand des Patienten.
Bobath-Konzept (Erwachsene)
Ziel der Behandlung ist es, Patienten mit neurologischen Erkrankungen (Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose,…) beim Wiedererlernen und bei der Bewältigung der wichtigsten Alltagsabläufe zu unterstützen. Dabei soll ein höchstmögliches Maß an Selbstständigkeit wiedererlangt werden bzw. möglichst lang erhalten bleiben.
Basierend auf den aktuellsten neurophysiologischen Erkenntnissen richtet sich der Behandlungsansatz dabei immer nach den individuellen und funktionellen Fähigkeiten des Patienten, so dass sich das Erscheinungsbild der einzelnen Behandlungen sehr unterschiedlich darstellt.
Therapieinhalte sind z.B.:
- Förderung normaler und Hemmung krankhafter Bewegungsmuster
- Regulation der Muskelspannung
- Entgegenwirkung von Muskelverkürzungen
- Unterstützung des Patienten und der Angehörigen bei Pflegemanagement und Aktivitäten des täglichen Lebens
- Beratung bei evtl. notwendiger Hilfsmittelversorgung und Umgestaltung des häuslichen Umfelds
Im Vithera wird das Bobath-Konzept in interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen
Physio-, Ergotherapeuten, Logopäden, Ärzten und Pflegepersonal umgesetzt.
Über eine ärztliche Verordnung kann die Behandlung mit der Krankenkasse abgerechnet werden. Die Behandlungsdauer (30, 45 oder 60 Minuten) richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung. Auch Hausbesuche sind möglich.
Manuelle Therapie
Die Manuelle Therapie ist eine international anerkannte Methode innerhalb der Physiotherapie, die sich auf die Behandlung aller Beschwerdebilder des Skelettsystems spezialisiert hat.
Die Grundlage bilden eine hoch spezifische Untersuchungsstrategie und die daraus abgeleitete individuelle Behandlung von Funktionsstörungen bzw. Schmerzzuständen:
- nach Sportverletzungen, Verkehrs- oder Arbeitsunfällen
- bei degenerativen Erkrankungen (z.B. Arthrose, Bandscheibenvorfall, Ischialgie)
- bei blockierten Gelenken
- bei Kopfschmerz, Tinnitus oder Schwindel
Die manualtherapeutische Gesamtbehandlung beginnt mit einer ausführlichen Eingangsuntersuchung. Gemeinsam mit dem Patienten werden das Behandlungsziel festgelegt und die einzelnen Behandlungsschritte aufeinander abgestimmt. Dadurch wird die notwendige Therapiezeit optimal ausgenutzt und der zeitliche Aufwand minimiert.
Neben qualifizierter Aufklärung und Beratung wird mit dem Patienten ein individuell abgestimmtes Selbstübungsprogramm zur Vorbeugung erarbeitet. Dies gewährleistet einen Behandlungserfolg über die Therapiezeit hinaus.
Eine Ausbildung zum Spezialisten innerhalb der „Manuellen Therapie“ auf internationalem Niveau stellt die „Orthopädische Manuelle Therapie“ (OMT) dar. Sie beinhaltet neben einer Vertiefung der gezielten Untersuchungs- und Behandlungsmethoden auch die Therapie mit schonenden und stressarmen Manipulationtechniken.
Die Manuelle Therapie wird im Rahmen der Physiotherapie durchgeführt. Über die ärztliche Verordnung ist eine Rückerstattung der Behandlungskosten von der Krankenkasse möglich.
Die Behandlungsdauer beträgt abhängig vom Beschwerdebild des Patienten 30 oder 45 Minuten.
Schmerztherapie nach L & B (Liebscher & Bracht)
Evolutionsbedingt erfüllen Schmerzen hauptsächlich den Zweck, über eine stattgefundene Schädigung des Bewegungsapparates zu informieren bzw. davor zu warnen.
Durch zunehmenden Bewegungsmangel und einseitige Beanspruchung unseres Körpers im Alltag kommen die sogenannten „Warnschmerzen“ in der Praxis am häufigsten vor. Je nach Lokalisation der drohenden Schädigung treten diese Schmerzen meist in den Muskeln auf, die von der Fehlbelastung am stärksten betroffen sind.
Die Behandlung erfolgt mittels Setzen bestimmter Druckpunkte im Bereich dieser Muskulatur (Schmerzpunktpressur), wodurch eine Schmerzlinderung erzielt wird. Ergänzend werden entsprechende Dehnungs- und Bewegungsübungen als Heimübungsprogramm vermittelt, um das muskeldynamische Gleichgewicht wieder herzustellen.
Die Schmerztherapie wird im Rahmen der Physiotherapie (45 oder 60 Min.) angewandt und ist mit der Krankenkasse verrechenbar.
Skoliosetherapie
Unter Skoliose versteht man eine seitliche Verbiegung und auch Verdrehung der Wirbelsäule, die meist im jugendlichen Alter erkannt wird.
In der Physiotherapie werden Übungen (auch aus dem Schroth-Konzept) erlernt, durch welche die Wirbelsäule aufgerichtet und muskulär stabilisiert werden soll.
Außerdem werden passive Behandlungstechniken angewandt, um die Mobilität der Wirbelsäule zu verbessern und die Spannungszustände der Muskulatur auszugleichen.
Der Patient erlernt zudem, bestimmte Verhaltensweisen im Alltag so zu verändern, dass er damit der Skoliose entgegenwirkt.
Hauptziele der Therapie sind, die Skoliose zu verringern bzw. eine Verschlechterung der Fehlhaltung und aus ihr resultierende Folgeschäden zu vermeiden.
Die Skoliosetherapie kann über eine ärztliche Verordnung von Physiotherapie (30, 45 oder 60 Minuten) mit der Krankenkasse abgerechnet werden.
Sportphysiotherapie
Die Sportphysiotherapie ist ein Teilbereich der Physiotherapie.
Sie beinhaltet die Vorbeugung von Sportverletzungen, die Betreuung von Sportlern während des Trainings oder des Wettkampfes und die Rehabilitation nach Verletzungen oder Operationen.
Je nach Behandlungsziel werden unterschiedliche Techniken und Konzepte aus der Physiotherapie kombiniert, wie zum Beispiel:
- Medizinische Trainingstherapie
- Aufbautraining in Bereichen Kraft, Koordination und Ausdauer
- Funktionelles bzw. stabilisierendes Taping
- Manuelle Therapie
- Verschiedene Massage- und Entstauungstechniken
- Elektrotherapie
- Kälte- und Wärmetherapie
Durch gezielte Bewegungsanalysen und sportartspezifische Übungen zur Verbesserung der Stabilisation oder Flexibilität wird der Sportler optimal betreut. Diese können auch vorbeugend als Eigenleistung in Anspruch genommen werden.
Die Sportphysiotherapie richtet sich an alle Leistungs-, Freizeit- und Behindertensportler. Sie kann mittels ärztlicher Verordnung über Physiotherapie (30 oder 45 Minuten) mit der Krankenkasse abgerechnet werden.
Kinesio Taping
Unter Kinesio Taping versteht man eine Behandlung mit speziell für die Therapie entwickelten, farbigen Tapes. Das Kinesio-Tape unterscheidet sich von den herkömmlichen Sporttapes durch seine Dehnfähigkeit. Wegen der ausgezeichneten Atmungsaktivität wird das Tape schon Minuten nach dem Auftragen nicht mehr bewusst wahrgenommen und somit das natürliche Bewegungsverhalten verbessert.
Folgende Ziele können mit einem Kinesio-Tape erreicht werden:
- Verbesserung der Muskelfunktion (Spannungsregulation)
- Aktivierung des arteriellen bzw. venösen Systems und des Lymphsystems
- Unterstützung der Gelenkfunktionen
- Schmerzreduktion
Dieses Tape kann über mehrere Tage hinweg getragen werden und es gibt keinerlei Einschränkungen bei Alltagsaktivitäten (z.B. Duschen).
In unserer Praxis werden zusätzlich noch weitere Taping-Methoden wie das Kinematic-Taping, Chiro-Taping und PST (Propriozeptives Sensomotorisches Taping) angeboten.
Die Kosten einer Tapinganlage können mit den Krankenkassen nicht verrechnet werden, d.h. es handelt sich um eine Eigenleistung des Patienten.
Therapeutisches Klettern
Das Therapeutische Klettern wirkt ganzheitlich auf den Bewegungsapparat und fördert vor allem Kraft, Ausdauer, Koordination und Gleichgewichtssinn.
Es ist nicht vergleichbar mit dem Sport- oder Felsklettern und für alle Altersstufen geeignet. Man braucht keine Vorkenntnisse oder spezielle Ausrüstung, lediglich Schuhe mit flacher Sohle.
Bei neurologischen Patienten (z.B. Schlaganfall, Multiple Sklerose) wird durch das Klettern die Körperwahrnehmung geschult und somit die Koordination im Alltag gefördert.
In der Orthopädie (z.B. nach Gelenksverletzungen und Gelenksoperationen, chronischen Rückenschmerzen, Haltungsschäden oder Skoliosen) nutzen wir das Klettern als Muskelkettentraining. Es verbessert Beweglichkeit, Körperspannung, Stabilität der Gelenke und die Muskelkraft.
Klettern besitzt außerdem einen hohen Motivationscharakter, was in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen sehr wichtig ist. Es macht nicht nur Spaß, sondern fördert auch Selbstbewusstsein, Vertrauen und Selbsteinschätzung.
Somit ist Klettern ein effektives und interessantes Training für Körper, Geist und Seele.
In unserer Praxis befinden sich zwei Kletterwände mit einer Höhe von 2,60 m. Das Therapeutische Klettern wird im Rahmen der Physiotherapie (PT 30, 45 oder 60 min) oder ergänzend dazu angeboten.
Ohne ärztliche Verordnung können Sie dieses Angebot auch präventiv auf eigene Kosten in Anspruch nehmen.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, das Klettern unter therapeutischer Anleitung in der Kletterhalle Freinberg (Topfit Freizeitpark) auszuprobieren.
Vojta Therapie bei Jugendlichen und Erwachsenen
Die Grundlage der Therapie bildet die Bahnung von Bewegungen und Bewegungsmustern bei Patienten mit neurologischen Störungen.
Durch das therapeutische Setzen von Reizen kommt es zu einer „Reflexantwort“ im Sinne eines bereits abgespeicherten Bewegungsmusters. Diese lokalen Druckreize bewirken, auch ohne aktive Mitarbeit, sowohl eine vegetative als auch motorische Antwort beim Betroffenen. Durch die Therapie werden grundlegende Voraussetzungen für die Aufrichtung und die Fortbewegung wieder zugänglich und nutzbar gemacht.
Vojta-Therapie wird im Vithera sehr erfolgreich angewendet im Bereich von:
- Bewegungsstörungen als Folge von Schädigungen des zentralen Nervensystems (z.B. Cerebralparesen, Apoplex, Multiple Sklerose usw.)
- Peripheren Lähmungen (z.B. Plexusparesen, Querschnittslähmungen)
- Muskelerkrankungen
- Erkrankungen und Funktionseinschränkungen der Wirbelsäule (z.B. Skoliosen)
Wenn Sie sich noch intensiver mit der Therapie auseinandersetzen möchten, sind wir gerne zu einem persönlichen Gespräch bereit. Erweiterte Informationen zum Thema Vojta-Therapie finden Sie im Internet unter: www.vojta.com .
Vojta kann mittels ärztlicher Verordnung über Physiotherapie mit der Krankenkasse abgerechnet werden. Die Behandlungsdauer ist abhängig vom Beschwerdebild und kann 30 oder 45 Minuten betragen.