Ergotherapie

ADL-Training | Angehörigengespräche/Angehörigenberatung| Bobath | Hilfsmittelversorgung/Hilfsmittelberatung | Sensorische Integration

Der Begriff „Ergotherapie“ leitet sich aus dem Griechischen „to ergon“ (Schöpfen, Handeln, Arbeit und Betätigung) ab.

Die Ergotherapie kommt in den verschiedensten Fachbereichen zum Einsatz (Neurologie, Pädiatrie, Orthopädie, Geriatrie) und wendet sich an Menschen jeden Alters.
Ziel ist stets, eine größtmögliche Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit zu erhalten, wiederzugewinnen oder nach neurologischen Erkrankungen (z. B. Schlaganfall) neu zu erwerben.

Sie unterstützt betroffene Menschen, den Alltag mit all seinen Anforderungen bestmöglich zu bewältigen und fördert die Teilnahme am sozialen Leben.
Dazu gehört im Einzelfall auch eine auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasste Versorgung mit Hilfsmitteln ( Rollstuhl, Rollator, Schienen, Schuheinlagen etc.).

Angehörige werden von Anfang an in die Therapie integriert und zusammen mit dem Patienten darüber informiert, wie sie mit der bestehenden Behinderung bzw. Erkrankung im Alltag am besten zurechtkommen.
Sowohl bei der Hilfsmittelversorgung als auch bei der Umsetzung von therapeutischen Übungsprogrammen werden die Gegebenheiten des häuslichen Umfelds, auf Wunsch vor Ort, berücksichtigt.

Ergotherapie wird vom Arzt verordnet und kann mit der Krankenkasse verrechnet werden. Die Behandlungsdauer beträgt je nach Krankheitsbild (Diagnose) 30, 45 oder 60 Minuten. Falls erforderlich, werden auch Hausbesuche durchgeführt

ADL-Training

Die Begriffe ATL (Aktivitäten des täglichen Lebens) bzw. ADL (activities of daily living) bezeichnen all das, was ein Mensch mit Behinderung im Laufe eines Tages bewältigen muss. Hierzu zählen die Selbstversorgung (Hygiene, Toilettengang, Nahrungsaufnahme, Bekleidung), Mobilität, Kommunikation, beruflichen Tätigkeiten und Freizeitaktivitäten.
In einem ausführlichen Gespräch werden alle Alltagsanforderungen, Interessen und vorhandenen Fertigkeiten bzw. Fähigkeiten des Patienten ermittelt.
Der Therapeut stellt daraufhin gemeinsam mit allen Beteiligten ein individuelles; auf bestimmte Alltagssituationen angepasstes „Trainingsprogramm“ mit dem Ziel zusammen, den Patienten zu einer geregelten häuslichen Tagesstruktur zurückzuführen.
Bei der Umsetzung des ADL-Trainings ist zu beachten, dass der Patient zwar so gut wie möglich, aber gleichzeitig auch nur so viel wie nötig unterstützt wird, um ihn einerseits nicht zu überfordern und anderseits um ihm genügend Freiraum für die Entwicklung eigener Problemlösungsstrategien zu lassen.
Das ADL-Training wird im Rahmen der Ergotherapie (je nach Schwere der Erkrankung 30, 45 oder 60 Minuten) durchgeführt und kann mit der Krankenkasse verrechnet werden.

Angehörigengespräche/Angehörigenberatung

Gespräche mit Angehörigen bzw. Bezugspersonen können für alle Betroffenen eine große Hilfe darstellen. Sinn eines Angehörigengesprächs ist die Aufklärung über die Erkrankung bzw. Behinderung und der Umgang im Alltag damit.
Die Beantwortung persönlicher Fragen zu dieser Thematik führt meist zu einem besseren Verständnis für die Belange des Patienten und zu einer höheren Akzeptanz der gegenwärtig bestehenden Lebensumstände.
Gemeinsam mit allen Beteiligten werden Ziele und Maßnahmen erörtert, die aus ergotherapeutischer Sicht notwendig sind, damit der Patient im Alltag einen möglichst hohen Grad an Selbstständigkeit wiedererlangen kann.
Das Angehörigengespräch bzw. die Angehörigenberatung findet im Rahmen der Ergotherapie (je nach Schwere der Erkrankung 30, 45 oder 60 Minuten) statt, die vom Arzt verordnet wird.

Bobath-Konzept (Erwachsene)

Ziel der Behandlung ist es, Patienten mit neurologischen Erkrankungen (Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose,…) beim Wiedererlernen und bei der Bewältigung der wichtigsten Alltagsabläufe zu unterstützen. Dabei soll ein höchstmögliches Maß an Selbstständigkeit wiedererlangt werden bzw. möglichst lang erhalten bleiben.
Basierend auf den aktuellsten neurophysiologischen Erkenntnissen richtet sich der Behandlungsansatz dabei immer nach den individuellen und funktionellen Fähigkeiten des Patienten, so dass sich das Erscheinungsbild der einzelnen Behandlungen sehr unterschiedlich darstellt.

Therapieinhalte sind z.B.:

  • Förderung normaler und Hemmung krankhafter Bewegungsmuster
  • Regulation der Muskelspannung
  • Entgegenwirkung von Muskelverkürzungen
  • Unterstützung des Patienten und der Angehörigen bei Pflegemanagement und Aktivitäten des täglichen Lebens
  • Beratung bei evtl. notwendiger Hilfsmittelversorgung und Umgestaltung des häuslichen Umfelds

Im Vithera wird das Bobath-Konzept in interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen
Physio-, Ergotherapeuten, Logopäden, Ärzten und Pflegepersonal umgesetzt.
Über eine ärztliche Verordnung kann die Behandlung mit der Krankenkasse abgerechnet werden. Die Behandlungsdauer (30, 45 oder 60 Minuten) richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung. Auch Hausbesuche sind möglich.

Hilfsmittelversorgung/Hilfsmittelberatung

Gerne informieren wir Sie darüber, welche Hilfsmittel vom Arzt verordnet werden können und welche Sie komplett selbst übernehmen müssen. Es besteht außerdem die Möglichkeit, alle benötigten Hilfsmittel im Vithera vorher zu testen.

Die Hilfsmittelversorgung reicht von der Grundversorgung durch die Krankenkassen (z. B. Rollator, Rollstuhl, Wirbelsäulenkorsett, Schuheinlagen) bis zur individuellen Maßanfertigung von Hand- und Fußschienen aller Art.

Diesbezüglich arbeitet das Vithera-Team eng mit den örtlichen Sanitätshäusern zusammen, damit wir eine sinnvolle und umfassende Hilfsmittelversorgung gewährleisten können.
Für weitere Fragen dazu wenden Sie sich bitte direkt an uns.

Sensorische Integration

Das menschliche Sinnessystem nimmt ca. 80 % aller Reize und Informationen auf, die wir von unserer Umwelt über unseren Körper erhalten. Diese Reize müssen in adäquater Weise an das Gehirn (zentrales Nervensystem) weitergeleitet, gefiltert und anschließend verarbeitet werden. Nur so können wir uns und unsere Umwelt richtig wahrnehmen und angemessen auf äußere Reize reagieren. Das optimale Funktionieren dieses sogenannten „sensomotorischen Regelkreises“ gewährleistet eine gesunde Entwicklung unserer Kinder und spielt auch im Alterungsprozess eine wichtige Rolle, um beispielsweise das Sturzrisiko zu vermindern.

Durch zunehmenden Konsum von Computerspielen bzw. Internet und zu wenig natürlicher Bewegung im täglichen Leben kommt es heutzutage vor allem bei Kindern und Jugendlichen zu einem chronischen Mangel an Körperreizen, was zu verschiedensten Krankheitsbildern führen kann.

Diese sind:

  • Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen (z. B. AD(H)S mit/ohne Hyperaktivität)
  • Lernstörungen (z.B. erhöhte Ablenkbarkeit, eingeschränkte Merkfähigkeit)
  • Entwicklungsverzögerungen (z.B. Gleichgewichtsstörungen, Störungen der Körperwahrnehmung oder Kraftdosierung)
  • Teilleistungsstörungen (z.B. Lese- und Rechtschreibschwäche, Rechenschwäche)

Nach ausführlicher Analyse möglicher Ursachen der bestehenden Störung(en) und in Zusammenarbeit mit Eltern und Lehrern erfolgt ein möglicher Therapieansatz durch Stimulation der defizitären Körpersinne. Ziel ist es, die Symptome der oben genannten. Krankheitsbilder durch Förderung des statischen und dynamischen Gleichgewichts, Stimulation der Eigenwahrnehmung bzw. Stimulation der oberflächlichen Haut- und Körperareale zu reduzieren.

Sensorische Integration kann mittels ärztlicher Verordnung über Ergotherapie mit der Krankenkasse verrechnet werden. Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Beschwerdebild und kann 30, 45 oder 60 Minuten betragen.